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  • Veröffentlichungsdatum 14.06.2024

Sozialsenat finanziert zwei Projekte der Berliner Stadtmission: Hitzehilfe ist gestartet, um obdachlose Menschen zu schützen

Logo der Berliner Stadtmission

Heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius und tropisch warme Nächte, belasten den menschlichen Organismus im Sommer stark. Auch bei obdachlosen Menschen, die tagsüber oft ungeschützt der Sonne ausgesetzt sind, weil ihnen auf der Straße Rückzugsorte vor hohen Temperaturen fehlen, kann dies zu lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Hitze-Krämpfen, Hitzeschlag oder Austrocknung führen. Um obdachlose Menschen davor zu schützen, finanziert die Senatsverwaltung für Soziales zwei „Hitzehilfe-Projekte“ der Berliner Stadtmission. Ziel ist es, Betroffenen zwischen dem 1. Juni und dem 31. August Schutz vor Hitze zu bieten und sie mit gekühlten Lebensmitteln, Wasser, elektrolythaltigen Getränken und Sonnencreme zum Schutz vor hitzebedingten Gesundheitsgefahren zu versorgen. Zugleich sollen interessierte Menschen neben generellen Beratungs- und Unterstützungsangeboten zur Verbesserung ihrer Lebenssituation zusätzlich speziell über hitzebedingte gesundheitliche Gefahren informiert werden, damit sie sich künftig selbst besser schützen können.

So findet immer sonntags auf dem Gelände neben der Unterkunft am Containerbahnhof der „Cool Sunday“ statt. Denn vor allem an Sonntagen benötigen obdachlose Menschen einen Zufluchtsort, wo sie der Hitze entfliehen können, weil Einkaufszentren, Parkhäuser oder etwa Bibliotheken geschlossen sind. Auch viele Tagesstätten haben sonntags zu. Neben der Traglufthalle ist dazu ein großes, schattenspendendes Zelt aufgestellt mit Bänken, Tischen und einfachen Feldbetten zum Verweilen für die Gäste. Ein Wassernebelsystem sorgt zusätzlich für Abkühlung. Am Wasserautomaten können die Gäste sich jederzeit mit frischem Trinkwasser versorgen und zur Erfrischung gibt es gekühlte Speisen und Getränke. Das Angebot ist barrierearm und somit auch für mobilitätseingeschränkte Personen nutzbar.

Für Menschen, die aus eigener Kraft die Angebote der Hitzehilfe nicht wahrnehmen können, ist zusätzlich mittwochs bis sonntags in der Zeit zwischen 13 und 18 Uhr ein Hitzebus der Berliner Stadtmission unterwegs. „Die obdachlosen Menschen bitten uns aktuell auch um Schlafsäcke und Isomatten“, sagt Sozialarbeiter Jörg Hemmen, der den Hitzebus gemeinsam mit einem Team aus ehrenamtlichen Unterstützer:innen fährt. Die Berliner Stadtmission bittet Berliner:innen darum, Schlafsäcke zu spenden, die für die aktuellen Temperaturen angemessen sind. Auch können Passant:innen aufmerksam sein und Orte mitteilen, an denen sich obdachlose Menschen tagsüber aufhalten.
Gerne per E-Mail unter: hitzebus[at]berliner-stadtmission.de
Dann kann das Hitzebusteam zu diesen Menschen auf der Straße fahren, um ihnen Sonnenschutz wie Hüte oder Basecaps zu geben.

Um die Hitzehilfe nachhaltig zu gestalten, werden erstmals sowohl beim „Cool Sunday“ als auch vom Hitzebus-Team Kühlpakete ausgegeben. Die kleinen Kühltaschen enthalten je ein flexibles Gelpack als Kühlakku, dazu ein elektrolythaltiges Getränk, einen Wackelpudding sowie eine Banane. Außerdem enthalten ist eine Sprühflasche, mit der die Bedürftigen kühles Wasser auf Arme und das Gesicht geben können. Auch Sonnencreme hat der Hitzebus dabei. Müssen die auf der Straße lebenden Menschen medizinisch versorgt werden, bringt das Team sie auf Wunsch in die Ambulanz der Stadtmission oder ins Krankenhaus.

Die Wohnungslosentagesstätte „City-Station“ ist während ihrer Öffnungszeiten dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr ebenfalls ein Schutzraum vor Hitze für wohnungs- und obdachlose Menschen. Der Bedarf ist groß: Bereits im Frühjahr duschten dort bis zu 30 Menschen täglich – zehn mehr als sonst. Bedürftige erhalten dort zudem Getränke, wenn nötig frische Kleidung sowie die Möglichkeit, ihre Wäsche zu waschen und sich unter der Dusche abzukühlen. Geplant ist, im Rahmen der Hitzehilfe zusätzlich zu den regulären Beratungsangeboten spezielle Informationsgespräche zu hitzebedingten Gesundheitsgefahren anzubieten sowie ebenfalls Kühlpakete auszugeben.

weitere Informationen:

Barbara Breuer, Pressesprecherin
Telefon: 030 690 33 413
Mobil: 0151 12917353
breuer[at]berliner-stadtmission.de